Bäume waren und sind diesmal im Mittelpunkt: Ende September waren sie es im «Roxy» aus Anlass des Umweltfilmetages «Erde im Fokus». Über 400 Kinder kamen in den Genuss von bewegten Bildern von (eigentlich standhaften) Bäumen und ihren zahlreichen Bewohnern. Beeindruckend, dass eine 100-jährige Buche pro Jahr 6 Tonnen CO2 aufnehmen und 4,5 t Sauerstoff erzeugen kann, das Mikroklima und das Grundwasser reguliert, und mit ätherischen Ölen, mit ihrer Ruhe therapeutisch wirkt. Das nehmen all jene wahr, die als Fussgänger, Velofahrer, als Familien und Schulklassen den Wald aufsuchen.
Sie alle, die Buchen und die Eichen im Romanshorner Wald, verfärben jetzt im Herbst ihr Laub und werfen es ab – und mit ihren Farben stehen sie grad noch einmal im Mittelpunkt auf den Spaziergängen. Obwohl sie lichter werden, bleiben sie ein Sinnbild für Beständigkeit – das Wort «Treue» geht auch «doru» zurück, was auch «Baum» bedeutet. Übrigens besonders schön zu sehen bei solchen «Baumriesen», wie sie der Fotograf Michel Brunner in seinem gleichnamigen Fotoband (mitsamt Wanderbuch) zeigt.

Oder gehen Sie auf Entdeckungsreise durch unsere Stadt zu mächtigen Exemplaren wie den Linden auf den Kirchenhügeln, zur Rotbuche an der Kreuzung Pestalozzi/Schulstrasse, der Zeder an der Bahnhofstrasse.
Diese Kraft ist auch spürbar im Holz, das uns zunehmend wieder mehr als langlebiger Baustoff dient.

Damit der Wald all die Funktionen wie Artenvielfalt (eine Eiche kann bis zu 300 Arten beherbergen), Sauerstoffproduktion, Luftfilterung, Bauund Brennstofflieferung, Erholung, Freizeitort ausüben kann, damit er uns letztlich auch erhalten bleibt, dafür sorgen auch hier der Förster und seine Mitarbeiter im Auftrag der Waldkorporation. Und zur Pflege des Ökosystems Wald gehören die Jäger/-innen: Weil in unseren Mittellandwäldern die natürlichen Feinde des Wildes fehlen, sind sie für die Hege desselbigen nötig. Bei uns ist es die Jagdgesellschaft «Diana»: 1 Pächterin und 6 Pächter gehören dazu und aus diesem Kreis ein Jagdaufseher.

Weltweit helfen Naturschutzorganisationen mit, Wälder grossflächig zu erhalten. Und wir als Konsumenten mit unserem verantwortungsvollen Einkauf (FSC-Holzprodukte, weniger Fleisch und Palmöl, Produkte aus der Region).

Glückstipp: Der Naturfotograf, Waldführer und Impulsgeber Conrad Amber aus Dornbirn sagt es so: «Bäume sind lebendige Organismen, die miteinander kommunizieren. Vielleicht auch mit dir, wenn du sie umarmst.»

Markus Bösch