Vom 24. bis 26. Januar gastierte das Theater «Bilitz» für fünf Vorstellungen an der Sekundarschule Romanshorn-Salmsach. Vier waren für die Klassen reserviert, zu einer Vorstellung waren die Eltern eingeladen.

Im Stück geht es um ein Mädchen, das wegen Mobbings im Internet in der psychiatrischen Klinik landet. Angezettelt hat das Ganze ihre beste Freundin, weil ihr der Freund ausgespannt wurde … Vorwürfe, Enttäuschung, Wut und das Gefühl von allein gelassen werden führen zu unschönen Szenen. Aber auch die Erwachsenen verhalten sich nicht immer so, dass sich eine konstruktive Lösung ergibt.

Zuschauende mit eingebunden
Das Besondere am Forumtheater ist, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht allein in dieser Rolle anwesend sind. Sie können auch immer wieder intervenieren, sich Gedanken machen über das Gesehene und nach Alternativen suchen. Wer mag, kann in die Rolle der Schauspieler schlüpfen und versuchen, das Besprochene in die Tat umzusetzen und so der Entwicklung der Ereignisse eine andere Richtung zu geben. Den Schauspielerinnen und «Moderatoren» geht es dabei aber nie darum, moralisierend aufzuzeigen, was richtig oder falsch ist. Es soll vielmehr bewusst gemacht werden, welche Auswirkungen unsere Verhaltensweisen nach sich ziehen.

Vollwertige Partner
Viele Jugendliche schätzten an dieser Form, dass sie als vollwertige Partner im Spiel angesehen und ernst genommen wurden. Bei Jugendlichen und Eltern gab es auch Parallelen: nicht alle, die gerne über Verhalten diskutieren, getrauen sich auch, das auf der Bühne auszuprobieren. Erfreulich war aber, dass die Aufführungen sehr lebhaft waren und der Austausch gesucht wurde.

Jürg Marolf