Im Rahmen der Sonderausstellung «Die weisse Flotte von Romanshorn» erzählte Marcel Kuhn im Museum am Hafen über vielfältige Tätigkeiten auf dem Bodensee. Er ist Dienstchef der kantonalen Seepolizei.

Es gibt rund 60’000 gemeldete Schiffe auf dem Bodensee. Für Ordnung auf dem Wasser arbeiten die Anrainerstaaten zusammen: «An unseren vier Stützpunkten sind wir mit grösseren und kleineren Schiffen präsent. 53 voll- und nebenamtliche Seepolizisten, eine 16-köpfige Tauchergruppe teilen sich die Aufgaben, wenn es zum Beispiel darum geht, Vermisste zu suchen, Einsätze in Stürmen zu leisten, bei Hoch- und Niedrigwasser zu reagieren oder auch schweizweit Polizeikurse durchzuführen», stellte Marcel Kuhn die verschiedenen Dienste der Seepolizei vor.

Am Freitagabend, 25. Oktober, fand die erste Romishorner Runde im Museum statt.

Vielfältiges Feld
Polizeiliche Arbeit heisst auch Kontrolle und Überwachung – im Bereich Schiffsverkehr genauso wie bei der Fischerei. Und auch beim Gewässerschutz, wo bei (grösseren) Ereignissen Ölwehrstützpunkte gefragt sind: «Bei Problemen unter Wasser sind unsere Polizeitaucher vor Ort, suchen und bergen daselbst, retten im Wasser (und auch im Eis) und tauchen bis maximal 40 Meter. Bis 150 Meter braucht es eine Kamera, in tieferen Gefilden einen Sona-Scan.» Anhand von Beispielen und eindrücklichen Bildern verwies Kuhn des Weiteren auf die Zusammenarbeit mit der Rega, mit privaten Rettungsdiensten, mit der Grenzwache und mit entsprechenden Wetterdiensten: «So gibt es rund um den See über 40 Sturmwarnleuchten. Zu uns gehört auch die Schifffahrtskontrolle, wo Schiffe immatrikuliert und an sich und technisch abgenommen werden, wo künftige Schiffsführer ihre Prüfung ablegen können. Was anzumerken ist: Obwohl die Anzahl der Schiffe in etwa gleich bleibt, gibt es mehr Motor- und weniger Segelboote − und die Motorboote werden tendenziell grösser.»

Markus Bösch