Damit Städte (wieder) grün werden…

  21.11.2024 Kultur&Natur, Romanshorn

Bäume im Zentrum: Der Vorarlberger Autor, Fotograf und Aktivist Conrad Amber zeigt einen weisen Umgang mit der Natur. Er sprach auf Einladung des Vogelund Naturschutzes Romanshorn und Umgebung und der Stadt Romanshorn.

Sein neues Buch heisst vielsagend «Aufbäumen» und zeigt exemplarisch auf, wie Stadtbegrünung für eine lebenswerte Zukunft sorgt. Und Conrad Amber aus Dornbirn machte am Freitagabend mit Bildern und Fachwissen klar, wie das funktioniert. Es war mithin der Abschluss einer vierteiligen Veranstaltungsreihe des lokalen Vogel- und Naturschutzes.

Frappanter Kühleffekt
«Wer beispielsweise eine hundertjährige Buche – eine eigentliche Energiefabrik – zur Nachbarin hat, lebt nachweisbar länger. Dank ihrer unermüdlichen Sauerstoffproduktion, CO2-Aufnahme und Feinstaub-Eliminierung. Darum spricht alles für Alleen an jeder Strasse – in Berlin hat man das erkannt, wo die Hälfte aller hochrangigen Strassen von Baumreihen gesäumt sind. So werden übrigens an Hitzetagen Asphalttemperaturen von gegen 60 Grad auf 30 Grad heruntergekühlt. Begrünung ist selbstverständlich auch bei jedem ‹Strassenbegleitraum› möglich: Wenn Lärmschutzwände begrünt und damit lebendig werden, wenn Blühstreifen für Artenvielfalt sorgen. Und klar sollten auch Parkplatzflächen entsiegelt, begrünt und beschattet werden. Mit dem Blick auf die Städte und Dörfer plädiere ich für viel mehr grüne Dächer. Auch als Mittel gegen Überhitzung und Überschwemmung», so der Naturfotograf.

Und seine Bilder zeugten allesamt von zahlreichen, gelungenen und mitunter einfach umsetzbaren Projekten und Bauten. Sogar bei Neubauten (und Haussanierungen) liessen sich bestehende Bäume mit Rücksicht und gutem Willen (und vorhandenem Geld) in die Planung miteinbeziehen.

Baum macht Haus zur Heimat
So eignen sich auch Flachdächer für extensive und intensive Begrünung − auch mitsamt einer Solaranlage −, Terrassen und Fassaden eignen sich für Bepflanzungen: «Früher hatte es an jedem Bauernhaus Spalierobstbäume. Und selbstverständlich sind auch und vor allem Gärten Hotpots für Artenvielfalt, im Gegensatz zu Steingärten. Die sind einfach nur Unsinn. Unser Umgang mit der Natur braucht Achtsamkeit und Respekt.

Dann kann ich vielleicht auch sagen: Dieser Baum in meinem Garten wird für mich – zusammen mit dem Haus – zur eigentlichen Heimat», so der Referent.

Markus Bösch


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