Romanshorn hat viele Dinge im Überfluss: Wasser, Spazierwege, Parks, Bootshäfen etc. Aber es gibt nicht nur Überfluss, sondern auch Überflüssiges. Zum Beispiel – nöpfäschrecke – die Zahl der Stadträte und die Schulbehörden: Diäbruuchtsnöd, filzfil.
Als man vor etlichen Jahren auf die Idee kam, alle Schulen zu geleiteten Schulen zu verdonnern, habe ich mich pointiert zu dieser Idee geäussert und behauptet: Den Kindern nütze die geleitete Schule nicht nur nichts, sondern es bedeute, dass die Lehrer durch all den Verwaltungskram, die Listenausfüllung, Konvente und Schilfprojekte weniger Zeit für ihre vornehmste Aufgabe hätten – die Begleitung der anvertrauten Kinder.

Der damalige Departementssekretär belehrte mich, dass durch geleiteten Schulen, diese «professionalisiert» werden, indem man die Schulbehörden – «zumeist nur pädagogische Laien» – abschaffen könne zugunsten professioneller Führung, was doch grad mir als Schulleiter einleuchten sollte. «Die Strategie machen die Fachleute des Kantons.» Undezhämmerhimmelnomolbeides! Klar, die Schulbehördenmitglieder haben wenig Interesse, sich selber abzuschaffen und finden bestimmt auch immerfilarbet.
Zudem glaubt jeder Schulpräsident, dass er «seine» Schule präge und essegiefedamti-amasigvomenewällebrächerfuzzi, eine Behörde als überflüssig zu bezeichnen. Chanifeschtoo.

Sicher, es ist sinnvoll eine öffentliche Schule auch politisch zu verankern, aber da könnte ein Stadtratsmitglied für die Schulen zuständig sein. So würde der Schulleiter zum Leiter und nicht zum Korporal einer «Laienbehörde». Als ersten Schritt könnte man Behörden auf die fünf vorgeschriebenen Mitglieder reduzieren und gleiches auch bei den Stadträten tun. Die Stadt Wil – echligrösseralsüsi – kommt mit fünf ganz gut zurecht, Arbon auch. Und in einem zweiten Schritt müsste der Grosse Rat die Schulbehörden ganz abschaffen oder die Schulleitungen. Und jetzt das Tolle: Da könnten wir mit den Einsparungen die Pier mitfinanzieren. Huereguet! Es lebe die Pieridee.

Peter Fratton