Seit bald neun Jahren lebe ich mit meiner Familie im schönen Romanshorn und wir haben es so richtig lieb gewonnen. Wir geniessen den See, die Hafenanlage und das gemächliche Leben in unserem Quartier. Bei unseren zahlreichen Spaziergängen und Einkäufen fällt mir jedoch immer wieder etwas auf: Das «Grüezi» steht in Romanshorn nicht hoch im Kurs. Auch kein «Servus», «Buongiorno» oder «Hello».
Als gebürtiger Amriswiler kenne ich das von klein auf, dass man sich «guten Tag» oder «guten Abend» sagt.

Nicht so in Romanshorn. Das scheint hier ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. Und wenn es dann jemand doch tut, kann man fast wetten, dass es Auswärtige oder gar Touristen sind. Ich würde es ja verstehen, wenn Romanshorn zu den grössten 20 Städten unseres Landes gehören würde. Aber mit den aktuell 11’236 Einwohnern ist Romanshorn nicht mal unter den fünf grössten Städten unseres Kantons.
Auch wenn es etwas urbaner anmuten mag, im Eilzug und ohne Grusswort an anderen Menschen vorbeizuziehen, wünschte ich mir in diesem Punkt etwas mehr Ländlichkeit.

Vielleicht irre ich mich ja. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Ich freue mich jetzt schon auf unser erstes «Grüezi».

Christoph Huser
Hinterlohstrasse 24, Romanshorn