Romanshorn weiter stärken

  19.05.2022 Wirtschaft, Romanshorn

Kürzlich luden der Gewerbeverein, der Arbeitgeberverein und die Stadt Romanshorn zum Wirtschaftstreffen ein. Am Anlass im Kornhaus nahmen gut 60 interessierte Personen teil.

Pandemiebedingt konnte die Veranstaltung in den letzten beiden Jahren nicht stattfinden. Umso mehr zeigte sich Stadtpräsident Roger Martin bei der Begrüssung erfreut. Er informierte über verschiedene grössere private Projekte sowie jene der öffentlichen Hand. Als Beispiele nannte er die Mehrzweckhalle, das Pier 8590 oder die Gestaltung der Hafenpromenade. Zudem zeigte er die Vorteile eines multifunktionalen Stadthauses am Sternenplatz sowie das Potenzial eines neuen Wohn- und Gewerbequartiers beim Kornhaus auf. Grossmehrheitlich reagierten die Anwesenden positiv und beurteilten die Entwicklung als zielführend.

Standortförderungsmassnahmen
Samuel Struhs, Projektleiter der Standortförderung Oberthurgau, informierte die Gäste über Inhalt und Ablauf des Projekts. Er zeigte auf, dass gemäss aktueller Prognosen die Bevölkerung des Oberthurgaus bis 2045 um rund 28 Prozent wachsen dürfte, während in der gleichen Zeit die Anzahl Arbeitsplätze nur gerade um 3,2% ansteigen würden. Um nicht zur «Schlaf-Region» zu werden, braucht es entsprechende Standortförderungsmassnahmen. Dazu müssen unter anderem sinnvoll neue Flächen erschlossen und allenfalls wissensbasierte Dienstleistungsarbeitsplätze aufgebaut werden. Auch dieses Vorhaben stiess bei den Anwesenden fast ausnahmslos auf Zustimmung. Das Konzept müsse vor allem auch Themen wie Bildung (inklusive Ansiedlung von Bildungsinstitutionen), Nachhaltigkeit und Verkehr mitberücksichtigen.

«Teilgeschliffener Diamant»
Weiter referierte Dr. Stefan Lüthi zum aktuellen Stand des Wirtschafts- und Standortförderungskonzepts Romanshorn. In einer Aussensicht legte er dabei zuerst die Eigenheiten von Romanshorn dar, die mit «Hafenstadt mit Entwicklungspotenzial» zusammengefasst werden kann. Im Rahmen einer Analyse wurde mit der Bevölkerung Interviews geführt. Darin wurden als Stärken die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, das Wohnund Freizeitangebot sowie die kundennahe Stadtverwaltung als Pluspunkte vermerkt. Eher als Schwachpunkte wurden demnach das Image der Hafenstadt mit ihrem Stadtbild ohne eigentliches Zentrum sowie der Mangel an Fachkräften und Weiterbildungsmöglichkeiten gesehen. In der anschliessenden Diskussion wurde mehrfach erwähnt, dass Romanshorn ein erst teilgeschliffener Diamant sei.

Spezifische Stärken besser nutzen
Lüthi formulierte unter dem Titel «Romanshorn: High-Tech-Standort mit Wald und See im Oberthurgau» sechs handlungsleitende Thesen. So sollten zur Markenprägung von Romanshorn spezifische Stärken besser genutzt und kommuniziert werden und sich die Stadt im Dienstleistungsbereich als Nischenstandort für industrielle Dienstleistungen zu positionieren. Internationale Netzwerke der ansässigen Firmen sollen besser genutzt und ein Mix von Massnahmen in den Bereichen Standortentwicklung und -vermarktung zur Anwendung kommen. Notwendig sei darüber hinaus ein politisches Bekenntnis zur Stärkung des Wirtschaftstandortes mittels klarer Strategie. Am meisten Zusti m mung aus dem Publikum erhielt die These mit einer stärkere Positionierung als technologieorientierter Standort mit hoher Innovationskraft.
Beim anschliessenden Apéro konnten sich die Teilnehmenden aus Politik, Industrie und Gewerbe über verschiedene Themen in ungezwungener Atmosphäre unterhalten. Die Gespräche zeigten, dass der Anlass als gelungen und wertvoll taxiert wurde. Eine Wiederholung ist in zwei Jahren geplant.

Stadt Romanshorn


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