Augenblick mal!
26.10.2023 Kolumnen, RomanshornInmitten von Krisen bei uns (Missbrauchsvorwürfe, Gesundheitskosten, Klimakrisenherbst) und Kriegen (in der Ukraine, in Israel) scheint es schwierig, Positives zu sehen und die Worte dafür zu finden.
Ein «Trotzallem» muss es dennoch geben und ist auch angebracht: Viele, wirklich zahlreiche Erwachsene und Jugendliche stellten einmal mehr eine Kinderwoche auf die Beine, die die TeilnehmerInnen zu begeistern wusste. Gleich anschliessend gab es ein Singlager in etwas kleinerem Rahmen – ebenfalls ein Erfolg.
Und auch wenn die erwähnten Kriege und Konflikte Angst auslösen: Bei uns leben Menschen aus 79 Nationen (aus 27 EU-Ländern und 52 Drittstaaten) friedlich zusammen: Sie haben ihren Platz gefunden im Alltag und an ihrer Arbeitsstelle, ihre Kinder verstehen sich gut in den Trainings der verschiedenen Sportvereine, in den Kinderorganisationen – und am Nationenfest herrscht einmal im Jahr ein fröhliches und buntes Treiben. So wie es sich im Grunde wirklich alle Familien in jedem Land wünschen.
Förderlich für die Kommunikation sind übrigens auch Mode und Hunde: Seit Kurzem kann frau/ man vor oder nach dem Kleiderkauf (oder auch ohne Kauf) bei Dalmi Mode einen Kaffee oder Ähnliches geniessen.
Und wer als HundebesitzerIn einem gleichgesinnten Paar begegnet, kommt nicht umhin, sich über Alter, Rasse und Verhalten auszutauschen: So bleibt man nicht allein – zumindest für eine kurze Zeit.
Übrigens als positives Trotzdem: Es gibt im kriegsgeplagten Israel zwei Initiativen, die sich hartnäckig dem Hass widersetzen: Zum einen das Kinderspital in Bethlehem, in dem jüdische und arabische Kinder und Mütter gleichermassen aufgenommen und gepflegt werden. Und «parents circle»: PalästinenserInnen und jüdische Israelis, die Familienangehörige in den Kriegen bisher verloren haben, kämpfen für ein Ende des Blutvergiessens.
Und was alle Menschen in Kriegsgebieten brauchen: unsere positiven Gedanken und humanitäre Hilfe, zum Beispiel zweckgebundene Spenden ans IKRK, an medico international oder an das Heks.
Markus Bösch