Viel Glück

  18.12.2025 Kolumnen, Uttwil , Salmsach, Romanshorn

Alle Jahre wieder wünschen wir uns viel Glück im neuen (Lebens-)Jahr – hält es denn nur für ein Jahr? Ist es eine Floskel?

Das deutsche Wort «Glück» stammt vom mittelniederländischen Wort «gehlucke» − gelingen ab, es ist also ein Teil von Glück, wenn uns etwas gelingt. Erstaunlicherweise hängen grade mal 10 Prozent vom Zufall ab, wo, wie und mit wem wir unser Leben verbringen. Die Steuerung der Glückshormone wird zu etwa 50 Prozent von unseren Genen beeinflusst. Aber wir sind nicht ausgeliefert, wir können aktiv zum Glück beitragen. Es liegt an uns, echte Sinnmomente im Alltag zu entdecken – sei es im Zusammensein mit anderen, dem Genuss von etwas Kostbarem oder im Gefühl, gebraucht zu werden. Gutes tun, oder das Gefühl, Gutes zu tun, steigert das Wohlbefinden. Aber Achtung: Nur Gutes tun, ohne auf seine Grenzen zu achten, erreicht genau das Gegenteil, Stress, emotionale Erschöpfung. Darum sind die eigenen Grenzen zu setzen eine wichtige Voraussetzung.

Dankbarkeit macht glücklich. Erlebnisse, eine Reise mit lieben Menschen oder der Besuch eines Wohlfühlprogramms halten länger positiv in unserer emotionalen Erinnerung als die Anschaffung eines materiellen Gegenstands.

Die Natur ist Glück pur, und Zeit mit glücklichen Menschen zu verbringen, wirkt sich ebenfalls auf unseren Glückshaushalt aus, Glück ist ansteckend. Und, kaum zu glauben, aber auch in Misserfolgen oder negativen Gedanken steckt Glück, sie stärken unsere Wahrnehmung, machen reifer und sind wichtige Wegweiser. Aber auch hier ist ein gesunder Mix angebracht, um sich nicht in einer Negativspirale zu fangen.

Wir sehen, Glück wünschen kann man wohl, aber dass es eintrifft, wird von uns selbst beeinflusst, ganz nach dem Motto «Jeder ist seines Glückes Schmied!». Anhaltender als die flüchtigen Glücksmomente ist die Zufriedenheit, das Leben, wie es ist, zu geniessen und realistische Ziele zu setzen – mit sich selbst im Reinen zu sein.

Daher wünsche ich allen eine anhaltende Zufriedenheit, offene Sinne, die flüchtigen Glücksmomente zu erkennen, und viele Gründe zu haben, glücklich zu sein.

Ingrid Meier


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