Die Bekämpfung der BVD ist im Kanton Thurgau auf Kurs
16.12.2023 Brennpunkt, Uttwil , Salmsach, RomanshornIm vergangenen Jahr hat das Veterinäramt des Kantons Thurgau die Bekämpfung der Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) intensiviert und dazu erfolgreich den Aktionsplan-BVD umgesetzt. Die Seuchenfälle sind deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Anzahl der von BVD betroffenen Betriebe um deutlich mehr als die Hälfte reduziert werden. Eine gute betriebliche Biosicherheit bleibt für die weitere Bekämpfung und die Förderung der Tiergesundheit allerdings unverändert wichtig.
Nachdem in den Jahren 2021/22 auf dem Gebiet des Kantons Thurgau überdurchschnittlich viele BVD-Ausbrüche zu verzeichnen waren, hat das Veterinäramt in Zusammenarbeit mit dem Verband Thurgauer Landwirtschaft (VTL) den Aktionsplan-BVD ins Leben gerufen. Dieser sieht verschiedene Massnahmen vor, die eine noch effizientere Bekämpfung ermöglichen. Nebst der verstärkten Überwachung von Betrieben mit Sömmerungstieren und zusätzlichen Tankmilchuntersuchungen wurden die Betriebe mit einem BVD-Geschehen noch intensiver behördlich begleitet. Dafür wurde auch mit der Organisation Rindergesundheit Schweiz eng zusammengearbeitet, die vom Veterinäramt damit beauftragt wurde, die betroffenen Betriebe vor Ort zu besuchen, die Betriebsleiterinnen und -leiter zu beraten und ihnen konkrete auf die örtlichen Verhältnisse ihres Betriebs abgestimmte Massnahmen aufzuzeigen.
Erklärtes Ziel des Aktionsplans-BVD war es, die Anzahl der von einem BVD-Geschehen betroffenen Betriebe bis Ende 2023 von 45 (Stand Oktober 2022) auf die Hälfte zu reduzieren. Dies ist gelungen, sodass aktuell (Stand November 2023) im Kanton Thurgau nur noch 15 Betriebe von einem BVD-Geschehen betroffen sind. Das Bekämpfungsziel wurde also deutlich übertroffen. Kantonstierärztin Malin Engeli sagt dazu: «Die Reduktion konnte nur deshalb erreicht werden, weil alle Beteiligten am gleichen Strick gezogen haben. Insbesondere die Landwirtschaft aber auch die Tierärztinnen und Tierärzte haben einen sehr wichtigen Beitrag geleistet.» Damit besteht eine gute Ausgangslage, um auch die letzten Seuchenherde im Kanton zu eliminieren. Damit dies gelingen kann, sind nicht nur die Tierhalterinnen und Tierhalter, sondern wiederum alle Beteiligten gefordert. «Essentiell ist weiterhin eine gute betriebliche Biosicherheit, womit verhindert wird, dass Krankheiten in und aus den Betrieben verschleppt werden. Hier steht jede Tierhalterin und jeder Tierhalter in der Verantwortung», sagt Malin Engeli.
Veterinäramt Kanton Thurgau
Bei der Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) handelt es sich um eine Krankheit, die hauptsächlich beim Rindvieh auftritt. Sie gilt gemäss Tierseuchengesetz als auszurottende Tierseuche. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Die Übertragung erfolgt über den direkten oder indirekten Kontakt zwischen den Tieren. Bei Rindvieh, das von BVD betroffen ist, kann es zu vermehrten Aborten kommen, weshalb ein Ausbruch auch erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen kann. Dies gilt es so gut als möglich zu verhindern. Seit 2008 läuft ein schweizweites Bekämpfungsprogramm zur Ausrottung der BVD. Ziel ist es, dass die Schweiz BVD-frei wird.