Die Reform beseitigt einen grossen Standortnachteil der Schweiz
22.09.2022 PublireportagenAm 25. September findet die Volksabstimmung zur Verrechnungssteuerreform statt. Der Schweizer Fremdkapitalmarkt soll durch die Abschaffung der Verrechnungssteuer auf Obligationszinsen und der Aufhebung der Umsatzabgabe auf inländische Obligationen gestärkt werden. Die Reform weist gemäss Bundesrat ein sehr vorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, da es Steuereinnahmen aus Ländern wie Luxemburg zurückholt. Davon profitiert die gesamte Wirtschaft. Aufschluss darüber kann Andrea Roth, CEO der Geobrugg AG, Romanshorn, geben.
Andrea Roth, wie stärkt die Verrechnungssteuerreform die Schweizer Wirtschaft?
Die Reform beseitigt einen grossen Standortnachteil der Schweiz. Weil beim Kauf und Verkauf von Anleihen eine Abgabe, die sogenannte «Umsatzabgabe», fällig wird, ist es wenig attraktiv, in Schweizer Unternehmen zu investieren. Dazu wird auf Zinsen aus Obligationen die Verrechnungssteuer von 35 % erhoben. Das führt zu verringerter Liquidität zwischen Erhebung und Rückerstattung der Verrechnungssteuer. Ausserdem birgt die Rückerstattung administrativen Aufwand. Anlegerinnen und Anleger würden bei einer Annahme der Reform ihr Geld eher im Inland und in inländische Unternehmen investieren. Daher bringt die Revision Steuereinnahmen zurück in die Schweiz. Davon profitieren alle, nicht zuletzt auch Kantone und Gemeinden, Spitäler, Energieversorger und der öffentliche Verkehr.
Wie ist es um die Standortattraktivität der Schweiz bezüglich Steuern besorgt?
Die Standortattraktivität der Schweiz hat in dieser Hinsicht gelitten. In der letzten Zeit kamen neue Herausforderungen und verpasste Möglichkeiten hinzu. Mit der Durchsetzung einer globalen Mindeststeuer durch die OECD wird etwa in die Steuerhoheit eingegriffen und die Unternehmenssteuern dürften deswegen in bedeutendem Masse ansteigen. Weiter ging beispielsweise die Abstimmung zur Stempelabgabereform betreffend die Abschaffung der Emissionsabgabe auf Eigenkapital verloren. Das gefährdet den Wirtschaftsstandort Schweiz.
Welche weiteren Folgen würden durch die Reformen ausgelöst?
Die Wirtschaft ist als Gesamtsystem zu betrachten, mit welchem auch die Gesellschaft stark verknüpft ist. So kommt es allen Unternehmen und der gesamten Gesellschaft zugute, wenn die Wirtschaft in guter Verfassung ist. Wenn dies der Fall ist, profitiert auch die Gesellschaft. Einerseits wird mehr Wert und somit Nutzen geschöpft, andererseits leisten Unternehmen dann mehr Steuern und schaffen Arbeitsplätze.