Hanspeter Betschart, Chief Medical Officer Swiss Olympic und Chefarzt der Berit SportClinic, entwickelt in seinem Referat für die Talenta-Schüler und -Schülerinnen der KSR einen Leitfaden für Wettkämpfe und hebt dabei die Bedeutung der Infekt-Prophylaxe hervor.

Top-Leistungen bei Wettkämpfen werden laut Betschart vor allem durch Infekte beeinträchtigt. Um Infekten vorzubeugen, sind simple Handlungen wie Händewaschen, Kontaktvermeidung oder das Tragen von FFP2-Masken erforderlich. Auch die Befeuchtung der Schleimhäute mittels Sprays sowie Supplemente wie Vitamin D entfalten Wirkung. Daneben sei es zentral, sich auf die Bedingungen vor Ort – Zeitzone, Höhe sowie Ess- und Wasserqualität – einzustellen. Gerade die schlechte Wasserqualität in der Seine führte an den Olympischen Spielen in Paris 2024 zu Magen-Darm-Erkrankungen. Zwar seien die Schweizer Athletinnen und Athleten kaum betroffen, doch er und sein Team – bestehend aus vier Ärzten, 22 Physios, zwei Notfallpsychologinnen und einem Bus Material – waren auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Zur Vorbereitung rät Betschart auch, was das Antidoping betrifft. Wichtig sei, abzuklären, welche Substanzen verboten sind, um diese zu meiden oder rechtzeitig abzusetzen. Den Wenigsten sei bekannt, dass Grippemittel wie Pretuval unerlaubte Stoffe enthalten oder bei einer Eiseninfusion die vorgeschriebene Flüssigkeitsmenge überschritten wird.

Vor Wettkämpfen beraten
Den Talenta-Schülerinnen und -Schülern unterbreitet Betschart das Angebot, sie in Zweifelsfällen vor Wettkämpfen zu beraten − die Berit SportClinic kooperiert mit der Kantonsschule Romanshorn.

Wann immer Wettkämpfe anstehen, darf auch die Regeneration nicht vergessen werden. Betschart schliesst mit dem Hinweis, dass Schlaf und Essen eine zentrale Rolle spielen. Beim Apéro war für Letzteres auch gesorgt, sodass sich die anwesenden Talenta-Schüler, Trainer/ Trainerinnen, Eltern sowie die interessierte Öffentlichkeit untereinander und mit Betschart als Olympiaarzt über seine Erfahrungen austauschen konnten.

Mélanie Deiss / Redaktion