Usheeble...

  02.03.2023 Kolumnen

Ich habe mich gefreut zu lesen, dass unser Primarschulpräsident weiss, was Anstand ist: Er findet es anständig, wenn der Stadtrat und ehemalige Pensionskassenpräsident Eberle nicht mehr für den Stadtrat kandidiert. Dieser hat nach Heebs Meinung enhueresaichgmacht, indem er Zweitusigunpfirzä eine Teilkapitalisierung präsidial mitentschied mit geblichen (ich weiss nicht an- oder mass-?) Nachteilen für die städtische Pensionskasse. Zwar wurden die Entscheide schtimmfölkisch abgesegnet, aaaaaaber niemand hat mit dem Hanspeter geredet, was ihn offenbar saumässig mag, weshalb er von «geheimen Dingen aus dem Hinterstübli» schrieb und jetzt den besagten Anstand fordert.

Iveschtodanöd. Aber iprobiers: Also da soll der Eberle dem als Fiasko bezeichneten Sachverhalt «lächelnd zugeschaut haben». Schodaischkomisch. Eberle, mit dem brötigen Scharm des meisterlichen Schachspielers gesegnet, soll gelächelt haben? Hä?! Was ich mir vorstellen kann, ist, dass der Mathematiker Peter Eberle schnell eine Sache durchrechnen kann. Nicht jeder Peter kann das und ein Hanspeter braucht acht Jahre. Gut, er hat wohl nicht gerechnet, sondern als Jurist nachgeforscht, Schuldige gesucht und ist voll fündig geworden: dääberli! Aaaaberechlischpootwürisäge. Dabei ist durchaus offen, ob in der Pensionsgeldersache alles gut gelaufen ist, denn «es könnte bei der vertieften Prüfung der Arbeit des Vermögensberaters und des Experten eine Verantwortlichkeit festgestellt werden». Ich mag den Konjunktiv, er ist so unverbindlich!

Jetzt ist Eberle aber weder Vermögensberater noch Pensionskassenexperte, sondern ein aifacher Schtattrot, der mit 32 Jahren Amtszeit – das Wunder vo Romishorn – für eine gewisse Kontinuität sorgt. Doch dem Heeb geht es nicht um die fachliche, sondern um die politische Verantwortung. Und die übernimmt man in der heebschen Denkweise, wenn man 8 Jahre nach dem Vorfall zurücktritt. Damit ist für Heeb die Sache wieder im Lot und der Anstand gewahrt. Aber? Bekommen nun die Pensionisten die angeblich «bis zu Fr. 30’000.–» Guthaben? Schööwärs, Hanspeter! Du bisch entweder filtschpootcho oder häschdinöturexezt und Dhinderschtüblitür nöd uufgmacht. Jetzt und im Nachhinein einen Rücktritt zu fordern ischchlixuecht. Aber es gibt nun – aleshätsiniguetsite – ein neues Wort für den verspäteten und zweifelhaften Ruf nach Anstand und Verantwortung: Usheeble.

Peter Fratton


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