Zu einseitige Wellen

  20.06.2024 Leserbriefe, Romanshorn

(«Wellenbrecher»,7. 6.)

Du hast recht, Daniel: Es gibt auf jeder extremen Seite Menschen, die vor Gewalt nicht zurückschrecken. Und es gibt in jeder Ethnie Menschen, die mit verbrecherischem Kalkül unterwegs sind. Sie müssen benannt werden.

Doch deine Wellen gehen zu einseitig hoch: Für Deutschland ist bewiesen, dass Parteien am rechten Rand rechtsextrem und demokratiefeindlich sind – festgestellt vom Verfassungsgericht und nicht von den Medien, der vierten Gewalt im Staat: Naziliebhaber mit Linksextremen gleichzusetzen, ist zu gewagt. Und in der Schweiz sind die Verhältnisse nicht so wie du schreibst: Auf der politisch rechten Seite gibt es nur einzelne rechtsextreme (SVP) Exponenten und auf der linken Seite ist Gewalt nicht alltäglich. Wer Menschenrechte verletzt, Leib und Leben bedroht, wirtschaftskriminell und bewusst umweltzerstörerisch handelt, ist unabhängig seiner nationalen Zugehörigkeit zu verurteilen.

Was mich an deiner Auslegeordnung stört, ist die − abschätzige − Verwendung des Begriffs «Gutmenschentum»: Zum Glück gibt es zahllose Menschen, die sich engagieren für Menschen, die Hilfe und Schutz brauchen. Wir brauchen noch viel mehr von dieser Überzeugung und dem «Sinn für das Gemeinwohl». Trennendes gibt es genug.

Markus Bösch
Locherzelgstrasse 22, Romanshorn


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