Islamischer Religionsunterricht – auch ein Projekt in Romanshorn

  01.07.2025 Kirchen, Romanshorn

Es braucht gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit: In Romanshorn traf sich der interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau zur Jahresversammlung.

In vier Schulgemeinden des Kantons Thurgau gibt es Islamischen Religionsunterricht (IRU): In Kreuzlingen (seit 2010), Sulgen (2019), Romanshorn (2022) und Bürglen (2024). In diesen Orten gibt es einen beträchtlichen Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler: «Der interreligiöse Arbeitskreis Thurgau erhielt vor zwei Jahren den Auftrag, die IRU-Belange auf kantonaler Ebene zu koordinieren. Unterdessen sind ein entsprechender Lehrplan verfasst, deutschsprachige Lehrmittel evaluiert und muslimische Lehrpersonen in kompetenzorientierter Didaktik weitergebildet worden. Der IRU-Lehrplan nimmt Mass am offiziellen Lehrplan 21.

Wie die christlichen Kinder im kirchlichen Unterricht lernen die muslimischen Kinder im IRU ihren Glauben aus einer Binnenperspektive kennen – sie lernen auch andere religiöse Traditionen verstehen und begreifen, wie sie mit Kindern anderen Glaubens in Frieden zusammenleben können», sagte Matthias Loretan in seinem Rückblick an der Jahresversammlung in Romanshorn. Er präsidiert den Arbeitskreis.

Religionen bringen Kultur weiter
Letztlich brauche es eine solche Zusammenarbeit, im schulischen Bereich wie in der Erwachsenenbildung. Dann könne gegenseitiges Vertrauen entstehen. Das habe sich auch sehr schön gezeigt an der letztjährigen interreligiösen und inklusiven Bettagsfeier. Damit könnten Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden, so Loretan.

Die Rechnung und das Budget schlossen mit je einem kleinen Plus. Vorgängig hatte Assad Ghaemmaghami, Psychotherapeut und Autor, das Thema «Der Liebe vertrauen – Beitrag der Weltreligionen zu einer fortschreitenden, menschlichen Kultur» gesprochen: «Ich bin der Ansicht, dass der Mensch sein Potenzial nur dann ausschöpfen kann, wenn er das Geistige nicht vernachlässigt. Dabei lehren die Religionsstifter die Menschen, liebevoll zu denken und intelligent zu lieben. Für die Bahai sind alle Religionen gleichwertig und wertvoll.»

Markus Bösch
 


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